Artenvielfalt im Aarauer Schachen

    Die Artenvielfalt in allen Facetten zu erhalten, ist nicht nur ein grosses Ziel im Aarauer Schachen. Sondern man nutzt auch die verschiedenen Tiere zur Bekämpfung von Schädlingen und Instandhaltung der Pferderennbahn.

    (Bild: zVg) Die Hermeline haben auch ein Zuhause auf der Rennbahn.

    Wer schon einmal die schönste Pferderennbahn der Schweiz besucht hat, weiss was für eine friedliche Oase sich unweit der Aarauer Altstadt befindet. Spaziert man über das Gelände der Rennbahn, kann man den Alltag vergessen und durchatmen. Die 1947 erbaute, erste permanente Pferderennbahn der Schweiz bietet neben der imposanten Tribüne auch einen Springgarten für Pferd und Reiter. Die Sprünge bestehen unteranderem aus Liguster, verschiedenen Sträuchern und Hecken und einem Teich. Verstreut über das ganze Gelände sind wunderschöne, alte Laubbäume und im hinteren Teil der Rennbahn befindet sich ein Biotop. Verschiedenste Pflanzen bieten Lebensraum für Insekten und Vögel. Weiteren Unterschlupf finden die Tiere in Insektenhotels, Fledermauskästen, Steinhaufen und Blumenwiesen.

    Seit dem Herbst 2019 tummeln sich sieben Schafe auf der Rennbahnanlage. Die Tiere stammen aus der Zucht der Walliser Landschafe, welche zu den ProSpecieRara-Rassen gehört. Die hübsche, urtümliche Rasse aus den Walliser Alpen stand Mitte der 1980er Jahre kurz vor dem Aussterben. Angesichts der Rassenerhaltung, aber auch mit einem eigennützigen Gedanken, bietet der Aargauische Rennverein diesen Tieren ein neues Zuhause. Unter den vielen verschiedenen Qualitäten der Schafe sticht vor allem das bodenschonende Rasenmähen hervor. Wenn Sie die Schafe näher kennenlernen möchten, können Sie sogar für Ihr Lieblingsschaf eine Patenschaft übernehmen. 

    Da Pferderennen nur auf einer einwandfreien Bahn durchgeführt werden können, sind Mäuse eine grosse Herausforderung. Die Mauslöcher stellen eine Gefahr für die Pferde dar, denn sie könnten während eines Rennens oder Trainings hineintreten und sich verletzen. Um die Mäuse zu bekämpfen, werden bereits seit vielen Jahren die natürlichen Feinde der Wühlmäuse gefördert. Mehrere Stangen für Greifvögel, Kästen für Schleiereulen und Falken und drei Bauten für Hermeline wurden auf der Rennbahn errichtet. Auch viele Füchse nennen den Aarauer Schachen ihr Zuhause. Aufgrund des milden Winters 2021/2022 reichen die natürlichen Feinde nicht mehr ganz aus, um die Mäuse auf diese Weise zu bekämpfen. 

    Zum ersten Renntag des Jahres am 15. Mai war die Rennbahn wieder in perfektem Zustand und 7100 gut gelaunte Zuschauer/innen konnten acht spannende Rennen verfolgen. Während den vergangenen heissen Wochen musste die Rennbahn aufmerksam gewässert und weiter gepflegt werden, damit man nach der Sommerpause wieder eine einwandfreie Bahn vorfinden kann.

    pd

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